SL Hessen

Landesversammlung der SL-Landesgruppe in Wiesbaden
mit Volksgruppensprecher Bernd Posselt MdEP als Hauptredner

Alfred Herold führt auch in den kommenden zwei Jahren den Landesvorstand der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL) in Hessen

Anlässlich der Landesversammlung am 20. April 2013 in Wiesbaden, wurde Alfred Herold für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt. Mit der Wahl gaben die Delegierten zugleich ihre große Zustimmung zu seiner bisherigen Amtsführung und würdigten sein großes Engagement für die Belange seiner sudetendeutschen Landsleute. Die Delegierten wählten ferner Rudolf Riedel zum stv. Landesobmann. Neu in den Vorstand kam auch Helmut Seidel als Schriftführer. Der neue Vorstand ist wie folgt aufgestellt:

Landesobmann Alfred Herold,
stv. Landesobmann Manfred Hüber,
stv. Landesobmann Rudolf Krämling,
stv. Landesobmann Rudolf Riedel,
Schriftführer Helmut Seidel,
stv. Schriftführerin Rosl Koberg,
Vermögensverwalter Frank Dittrich,
stv. Vermögensverwalter Bernhard Goldhammer,
Kulturreferent Markus Harzer,
stv. Kulturreferentin und Volkstumspflege Ingrid Paulus,
Frauenreferentin Rosemarie Kretschmer,
JMG-Referent Hagen Novotny,
SdJ-Referent Bernhard Goldhammer,
Beisitzer Maria Felde, Alfred Klaner, Manfred Kreuzer, Stefan Podlaha, Reinhard Weinert,
Kassenprüfer Reinhard Schwarz, Hans Ripper.

Der Präsident der Landesversammlung, Reinfried Vogler, hatte zuvor den Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe Bernd Posselt MdEP, den Ersten Bürger Wiesbadens, Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel, den früheren Landesbeauftragten der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Rudolf Friedrich, den hessischen BdV-Landevorsitzenden Siegbert Ortmann, den hessischen SL-Landesobmann Alfred Herold und die zahlreichen Delegierten aus allen Teilen Hessens begrüßt. Das Totengedenken sprach Helmut Seidel.

In seinem Grußwort zeigte sich Wolfgang Nickel erfreut, dass die Landesversammlung abermals im Haus der Heimat in Wiesbaden abgehalten wird. "Dadurch werde deutlich, dass die Sudetendeutsche Landsmannschaft ein Teil unserer Stadt ist", so Nickel. Nach Flucht und Vertreibung haben die Sudetendeutschen, wie viele andere Heimatvertriebenen auch, hier mit angepackt, um eine neue Heimat zu schaffen. Wiesbaden war nach den Bombennächten im Februar 1945 noch glimpflich davongekommen. Dennoch lagen 20 Prozent der Häuser in Schutt und Asche. "Sie haben mit angepackt und erfolgreich an dem Ziel mitgearbeitet, unserer Stadt nach den schrecklichen Ereignissen des 2. Weltkrieges eine neue Zukunft zu geben" so der Stadtverordnetenvorsteher. Er habe sich bei jedem seiner Besuche bei Veranstaltungen der Heimatvertriebenen besonders wohl gefühlt und auch gespürt, dass er gut aufgenommen werde. Das sei wohltuend und dafür möchte er sich herzlich bedanken.

BdV-Präsidentin Erika Steinbach und die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, waren durch andere Verpflichtungen am Kommen verhindert, aber durch ihre Grußworte mit der Veranstaltung verbunden.

Für den Europaabgeordneten und Volksgruppensprecher Bernd Posselt war es eine gute Nachricht, dass Alfred Herold sich abermals der Wahl zum Landesobmann stellt. Setze Herold damit doch nochmals würdig die Reihe seiner Amtsvorgänger Rudolf Wollner, Frank Seiboth, Dr. Egon Schwarz und Dr. Franz Ohmann fort, die Posselt alle noch gekannt hat.

In seiner einstündigen Rede ging Posselt vor allem auf den jüngsten Besuch des Premierministers der Tschechischen Republik, Petr Necas in Bayern ein. Posselt bezeichnete dieses Ereignis als einen positiven Schritt für die Ausgestaltung der gut nachbarschaftlichen Beziehungen. Necas habe klar mit allen früheren tschechischen Geschichtsauffassungen gebrochen und die christlichen Verbindungen zwischen Bayern und Böhmen hervorgehoben. Die Feststellung des tschechischen Ministerpräsidenten, dass die Erste tschechoslowakische Republik nach 1919 an nationalen Spannungen scheiterte, die Hitler mißbraucht habe, räume mit der einseitigen Schuldzuweisung an die Deutschen auf.

Der nun eingeschlagene Weg müsse jetzt konsequent und nüchtern verfolgt werden, um weiteres Vertrauen zu gewinnen. Dafür brauche man nicht auf berechtigte Positionen verzichten, "aber man braucht sie auch nicht wie eine Fahne vor sich hertragen", so Posselt. "Wir haben eine einmalige Chance, die wir nicht vertun dürfen, eine dritte bekommen wir nicht", fügte er hinzu. Beeindruckt war er, wie verantwortungsbewusst die Bundesversammlung - in der es ganz unterschiedliche Tendenzen gibt - mit dieser Situation umgegangen ist.

Um auf einer breiteren Ebene das pflegen, was jetzt an Möglichkeiten vorhanden ist, reist Posselt mit dem bayr. Kultusminister Ludwig Spaenle in die Tschechische Republik zu einer Wallfahrt nach Maria Stock im Egerland und danach nach Kaaden, Postelberg. In Vorbereitung sind sowohl eine bayerisch-tschechische Parlamentariergruppe als auch ein Kulturabkommen, das die Sudetendeutschen als gemeinsame Kulturträger Bayerns und der böhmischen Länder zum Inhalt haben wird. Weitere Projekte sind die offizielle Partnerschaft zwischen dem Museum der Deutschen in der Tschechischen Republik und dem Sudetendeutschen Museum, sowie eine bayer-böhmische Landesausstellung. "Wir fordern nach wie vor den direkten Dialog, ohne den nichts geht, für den aber schon ganz wesentliche Ängste abgebaut worden sind" schloß der Volksgruppensprecher seine mit viel Beifall bedachte Rede.

Die Tagesordnung findet danach mit den Tätigkeitsberichten ihre Fortsetzung. In seinem Bericht als Landesobmann hob Alfred Herold Schwerpunkte seiner Arbeit des letzten Geschäftsjahres hervor. Als Dank für ihre große Hilfe überreichte er Landesgeschäftsführerin Brigitte Kopp bunte Frühlingsblumen.

Nach Berichten von Frauenreferentin Rosemarie Kretschmer, Vermögensverwalter Frank Dittrich, Kulturreferent Markus Harzer, Helmut Seidel, Norbert Quaiser und stv. Landesobmann Manfred Hüber spricht Sitzungspräsident Reinfried Vogler das Schlusswort und mit dem gemeinsam gesungenen "Lied der Deutschen" "Einigkeit und Recht und Freiheit" geht die Veranstaltung zu Ende.

 

Text und Fotos: Norbert Quaiser
Im April 2013