Buchvorstellung:
Beneš-Dekrete: Freibriefe der Selbstjustiz

von Dipl. Volkswirt Fritz H. Schmachtel

Im Buch hat der Autor die Beneš- Vertreibungsdekrete nicht nur in der sonst üblichen rein juristischen Problematik sondern auch im historischen Kontext dargestellt. Beginnend mit den völkerrechtswidrigen Verstößen bereits bei der Gründung der CSR 1918, über das Münchner-Abkommen, die Konferenz von Jalta und Potsdam, bis hin zu den Vertreibungsexzessen der Jahre 1945/46.

Darüber hinaus dokumentiert es das ambivalente Verhalten vieler deutscher Politiker zu den Beneš- Vertreibungsdekreten, insbesondere während der Aufnahmeverhandlungen der EU mit Tschechien und der Slowakei. Aber auch viele der sich widersprechenden Äußerungen der offiziellen tschecho-/slowakischen Regierungsvertreter zu deren Gültigkeit und weiteren Anwendungen werden belegt.

Gleichzeitig erschließt das Buch durch Rückgriff auf unzählige Leserbriefe unmittelbar Betroffener eine argumentative Bandbreite, die auch gegenüber der (ver-)öffentlich(t)en Meinung und in manch einseitiger Tagesdiskussion eine fundierte Position einnehmen lässt. Insgesamt ein lesenswertes Buch mit einem interessanten Konzept, das auch als Nachschlagwerk in der kontroversen Diskussion um die anhaltende Gültigkeit der Beneš-Vertreibungsdekrete immer wieder herangezogen werden kann.

Das Buch ist im Gerhard-Hess-Verlag erschienen und Kostet € 14,80.
ISBN 3-87336-343-7