Die vergessenen Massengräber

Im Sudetenland verübten kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs tschechische Partisanengruppen, Angehörige der tschechoslowakischen Armee und tschechische Zivilisten grausame Massaker unter der deutschen Zivilbevölkerung.

In der Tschechischen Republik gibt es noch zahlreiche Massengräber, die in Vergessenheit zu geraten scheinen. Die Opfer der Gräueltaten wurden außerhalb der Friedhöfe in Massengräbern verscharrt. Der tschechoslowakische Staatssicherheitdienst führte nach den Massakern Untersuchungen durch.

Entsprechende Akten befinden sich in Archiven in Prag. Diese Unterlagen wurden bisher geheim gehalten.

Wie bekannt wurde, wurden etwa 3.000 Skizzen über die Lage dieser Massengräber festgestellt. Die Deutsche Kriegsgräberfürsorge kann die Ziviltoten jedoch nicht bergen und würdig bestatten, da sich die Regierung der Tschechischen Republik weigerte, ein entsprechendes Abkommen mit der Bundesrepublik Deutschland zu schließen.

In der Literatur gibt es zahlreiche Hinweise auf Massengräber in der Tschechischen Republik. Emil Franzel berichtete in seinem Buch "Die Vertreibung - Sudetenland 1945-1946" darüber. So wurden in Podersam im Elementarwald 68 Deutsche ermordet und verscharrt.

In Duppau fielen 284 Deutsche den tschechischen Massenmördern zum Opfer.

Die Opfer wurden in mehreren Massengräbern auf dem Sportplatz der Oberschule verscharrt.

Ein weiterer Zeitzeuge spricht von 380 Toten. In dem Bericht des früheren Gendarmerie-Oberwachtmeisters Eduard Grimm aus dem Jahre 1947 wird dazu ausgeführt: "Ich habe aus sehr zuverlässigen Quellen erfahren, dass im Garten der Oberschule zu Duppau jedoch etwa 380 Leichen ermordeter Deutscher liegen sollen, da man sehr viele Heimkehrer ermordet hat, und es sich ja hier immer um Menschen handelte, die wir nicht persönlich kannten. Nach meiner Ansicht dürfte es sich hier um viele Altreichler handeln. Besonders gefürchtet waren die Kommandanten der tschechischen Miliz,Kpitän Boxa und Leutnant Tichy".

Zehn junge Menschen wurden in Kaaden mit Angehörigen der SS hingerichtet.

Das Lager in Neu-Rohlau war auch ein Ort des Schreckens. Dort erschlugen Tschechen 80 Deutsche. Die Opfer scharrte man notdürftig neben der Frauenbaracke ein.

In Schluckenau befand sich ein ehemaliges Fremdarbeiterlager. Dort wurden 2.000 Deutsche eingepfercht. In der Umgebung sollen sich Massengräber befinden.

Aus einem Sanitätszug, der auf dem Bahnhof von Böhmisch-Leipa stand, wurden die Toten aus dem Zug geworfen und in der Nähe verscharrt.

Ein tschechischer Kaplan soll in Jamnitz nach Emil Franzel SS- Angehörige erschossen haben. Der Kaplan begann seinen Dienst als Seelsorger mit umgehängter Maschinenpistole.

Auch in Rudoletz fielen deutsche Soldaten den Mördern zum Opfer.

In dem Buch von Prof. Dr. Rudolf Grulich "Ethnische Säuberungen im Schönhengstgau" sind Massenmorde an Deutschen dokumentiert. So heißt es in dem Bericht des Pfarrverwesers Gerhard Madea: "Am 5.Mai wurde bei einem nahen tschechischen Dorf 11 deutsche Soldaten von tschechischen Partisanen erschossen und am 8.Mai vor dem Brodeker Friedhof in einem Massengrab beerdigt."

Weiter wird davon berichtet, dass in Triebendorf zehn Männer und eine Frau von Russen erschossen wurden. In der Gemeinde Lesche begrub man Deutsche lebendig.

Wer nähere Informationen zu diesen grausamen Vorgängen oder über andere Massengräber geben kann, sollte sich an

Adolf Wolf
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Adolf Wolf