Brutaler Massenmord an Deutschen in Vollmau/Folmava

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg kam es in der Tschechoslowakei zu grausamen Massakern unter der deutschen Zivilbevölkerung. Die Massenmorde an Deutschen in Taus und Umgebung beschäftigten deutsche und tschechische Strafverfolgungsbehörden. Das Verfahren musste eingestellt werden, weil die Tatverdächtigen nicht zu ermitteln oder verstorben waren.

Jetzt ist ein weiterer Massenmord an Einwohnern von Vollmau/Folmava bekannt geworden. Das Dorf liegt an der Straße Furth im Wald - Taus/Domazlice, unmittelbar an der Grenze.

Nach einem Bericht des Pfarrverwesers von Vollmau, B. Zeisel, kam es in der Zeit vom 13. bis 15. Mai 1945 in diesem Dorf zu einem grausamen Massenmord. In dem Bericht heißt es dazu:

"Es war am 13.Mai 1945, Sonntag. Die deutsche Bevölkerung in Vollmau rüstete sich zum Kirchgang. An diesem Tage brachen trotz des Waffenstillstandes und trotz des gutnachbarlichen Verhältnisses der Deutschen zu den Tschechen uniformierte und bewaffnete tschechische Horden ins Dorf, mordeten, plünderten und vertrieben die friedfertige, waffenlose deutsche Bevölkerung."
"Die ersten Opfer waren die gegen 70 Jahre alten Eheleute J. und A. So fand J. M. Vater von fünf unversorgten Kindern, und seine Frau den Tod. So wurden vor den Augen der Kinder niedergeschossen. [...] Erschossen wurden weiter F. K."
"K.S., der sich im ersten Schrecken mit einer Hacke verteidigen wollte, wurde mit derselben Hacke niedergemacht. [...] Ein Flüchtling aus Heidelberg wurde im Bett erschossen. Ein Augenzeuge erzählte mir, dass sechs Flüchtlinge unterwegs von Böhmisch Kubitzen nach Bayern waren. Sie wurden bei Vollmau von der Horde eingeholt und niedergemacht. Der Kriminalpolizist Dr. Sladky sprach später von 47 Toten, welche an diesem Tag in Vollmau erschossen wurden."

Nach einem Augenzeugenbericht "fielen raubgierige Tschechen mordend und plündernd in den Böhmerwald ein". Der Zeuge spricht von "Abschaum des tschechischen Volkes, ordinärem Gesindel, Dieben, Wegelagerern, Räubern und gemeine Mördern". Es wird weiter von schwer bewaffneten Tschechen in Uniform und in Zivil berichtet, die mit einem Lastwagen, auf dem sich auch Flüchtlinge aus Schlesien befanden, nach Vollmau kamen. Die Zeuge beschreibt das grausame Geschehen wie folgt: "Die Tschechen brachten die schlesischen Heimatvertriebenen bis vor Vollmau. Offenbar hatten die Tschechen Widerstand erwartet, die Schlesier zumeist Frauen und Kinder, sollten ihnen als Kugelfang dienen. Im Ort eröffneten die Tschechen plötzlich das Feuer auf die Schlesier. Die Säuglinge wurden im Kinderwagen erschossen, Mädchen und Frauen mit Schüssen niedergeknallt oder durch Kolbenschläge niedergeschmettert. Es war ein unbeschreibliches Morden. Frauen stellten sich schützend vor ihre verletzten, blutenden Kinder. Kinder sahen wie man ihre Mütter erschoss, Mütter sahen, wie man ihre Kinder bestialisch tötete. Niemand von diesen Schlesiern konnte sich retten. Kein Mensch kennt ihre Namen, keiner weiß genau, woher sie kamen".

Ein weiterer Zeitzeuge spricht von 50 Toten, Opfern des grausamen Massenmordes.

Wie aus der Dokumentation von Alfred Kolbeck und Karl Beck Erinnerungen an Vollmau hervorgeht, wurden am 13.Mai 1945 von "etwa einem Dutzend junger Tschechen, darunter allem Anschein nach auch Ortskundige in den Morgenstunden des 13 Mai gefangene deutsche Soldaten, Frauen und Kinder am Ortsrand von Vollmau zusammengeschossen". Weiter wird dazu ausgeführt: "Bei den Soldaten soll es sich um Wachpersonal der Munitionsfabrik Holleischen und deren Angehörige gehandelt haben. Sie waren mit einem Lkw in Sichtweite der ersten Häuser herangebracht worden und mussten dann zusammen auf diese zurennen, Im Laufen wurden sie von Gewehrsalven zusammengemäht. Dabei fanden 24 Personen den Tod, ein Soldat überlebte das Massaker. Verwundet konnte er sich verbergen und später unbeobachtet die Grenze erreichen."

Das Gemetzel am Ortsausgang, das nicht unbemerkt geblieben war, hat sicherlich die erste Fluchtreaktion ausgelöst. Für die Mörder war es nur der Auftakt. Mit Waffengewalt trieben sie die wehrlosen Dorfbewohner aus den Häusern und jagten sie der Grenze zu. Wer zu langsam war, wurde bedroht und niedergeschossen…

Niemand war an jenen Tagen vor sogenannten Partisanen sicher, deren Heldentaten darin bestanden, hilflose Männer, Frauen und Kinder umzubringen…….

Nach dem Bericht eines Zeitzeugen soll sich das Massengrab auf dem Grundstück Nr. 29 in Vollmau befinden.

Wegen des Massenmordes wurde Strafanzeige gegen Unbekannt beim Landeskriminalamt München erstattet. Wir werden weiter darüber berichten.

Adolf Wolf