KULTURBRIEF NR. 12

Protokoll der Landeskulturtagung der SL-LG Hessen
in Wetzlar-Garbenheim

am 23. Oktober 2004

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Die Teilnehmer/innen:

1. Baier, Anni • Bundesfrauenrefereintin a.D. • Bad Homburg
2. Bartels, Edeltrud • KO + Kreisfrauenreferentin • Hanau
3. Becker, Edith • Kreisfrauenreferentin • Hungen
4. Bischof, Otto • Wetzlar
5. Blumrich, Ernst • Lorsch
6. Brandtner, Reinhold • Alsfeld
7. Christof, Josefine • Kreisfrauenreferentin • Eschenburg
8. Felde, Maria • Kreisfrauenreferentin • WI-Naurod
9. Giebel, Margit • SL-KO • Kassel
10. Giebel, Prof. • Kassel
11. Gromes, Gustav • musikal. Gestaltung • Griesheim
12. Hüber, Manfred • stv. LO • Leun/Wetzlar
13. Kaiser, Ingrid • Gründau/Gelnhausen
14. Klemenz, Siegfried • SL-KO • Zwingenberg
15. Kneifel, Edwin • Kreiskulturreferent • Dillenburg
16. Kraft, Edith • Weilburg
17. Kretschmer, Rosemarie • stv. BFrauenreferentin • Wetzlar
18. Löhner, Helga • BdV-Frauen • Herborn
19. Luschtinetz, Manfred • Kreiskulturreferent • Reiskirchen
20. Nagl, Wilhelm • Alsfeld
21. Philipp, Maria • Kreisfrauenreferentin • Alsfeld
22. Radloff, Gerti • Künstlerin • Marburg
23. Richter, Robert • Kassel
24. Riedl, Otto • SL-KO • Weilburg
25. Schnaubelt, Bruno • Dillenburg
26. Schreiber, Dr. Herbert • Landeskulturreferent • Fulda
27. Seidel, Helmut • SL-KO + stv. LKRef. • Erbach/Odw.
28. Tišerová, Dr. P. • Referentin
29. Trepesch, Kurt • Kreiskulturreferent • Hanau
30. Volk, Friedebert • SL-KO • HTK
31. Walter, Gerda • Wetzlar
32. Wech, Walter • SL-KO • Gründau/Gelnhausen
33. Weinert, Walter • HTK
34. Weller, Gerda • Lahnau
35. Wolf, Adolf • SL-KO • MTK

* * *

Programm

1 Gemeinsames Lied
Lm. Gustl Gromes eröffnet die Tagung mit Gesang
2 Eröffnung - Begrüßung - Vorstellung
Kulturreferent und Vertreter des Landesvorstandes begrüßen die Versammelten
3 Einstellung zur EU-Osterweiterung auf beiden Seiten der deutsch-tschechischen Grenze
Referentin: Dr. Pavla Tišerová
Aussprache
4 Überlegungen zu unserer Programmgestaltung
Die Gegenwartssituation unserer Kulturarbeit mit Ausblicken auf unsere Chancen in einer Welt politischer Veränderungen
Neue Mittelpunkte in Paten- und Partnerschaften?
Landeskulturreferent Dr. Herbert Schreiber
MITTAGESSEN
5 Unterstützung unserer Heimatpolitik durch grenzüberschreitende Kulturarbeit
Referent: NN
6 Die tragende Rolle der sudetendeutschen Frauen in der landsmannschaftlichen Kulturarbeit
Landesfrauenreferentin Rosemarie Kretschmer
Aussprache
7 Heimatrecht involviert Eigentumsrecht
Landesfrauenreferentin Rosemarie Kretschmer

* * *

Am 23.10. d.J. hatten wir unsere Kulturreferenten und unsere Mitarbeiter in den Kulturgruppen zu unserer diesjährigen Kulturtagung nach Wetzlar-Hermannstein eingeladen. Die Teilnehmerzahl überstieg dieses Jahr sogar jene der vergangenen Veranstaltungen. Dieser Trend verdient besondere Beachtung, weil er sich in den Gegensatz zur allgemeinen Entwicklung bewegt. Aus ihm lesen wir die Aufwertung unserer kulturellen Aktivitäten in unserer und für unsere Gemeinschaft ab. Wiederum bewiesen wir Profil über ein Angebot, welches bei unseren Landsleuten schon lange Jahre auf erwünschte Nachfrage stieß.

Die Eröffnung der Tagung

Unser langjähriger Chormeister Gustl Gromes eröffnete unsere Tagung traditionell mit einem Lied (Auf, auf ihr Wandersleut) als Einstimmung und Erinnerung an Walter Hensel und natürlich an Heimat und Schulzeit. Das Lied ist ein wesentlicher Teil unserer Volkskultur. Der Kulturreferent begrüßte alle angereisten Teilnehmer mit der freundlichen Wertung ihres Interesses an unserem Programm und an der Mitarbeit in unseren Kulturgruppen. Er richtete eine besondere Dankadresse an Frau Kretschmer mit einem herzlichen Glückwunsch zu ihrem Geburtstag (60 plus 10) und mit einem herzlichen Dank für die "Rettung des Kulturbriefes 2003" (fehlendes Protokoll ersetzt durch ihre Nachschrift) und für die Organisation unserer Veranstaltung (Standort). Ihr Thema zur besonderen Rolle der sudetendeutschen Frauen habe in München besonderen Anklang gefunden.

Die Grußadresse

Lm. Hüber, Stellvertreter des Landesobmannes und Vertreter unseres Landesvorstandes, richtete eine Grußadresse an unsere Versammlung. Er betonte die Wichtigkeit unseres Einsatzes für unser kulturelles Erbe und für das Überleben unserer Gemeinschaft als Träger unserer Ostkultur. Für unsere Landsmannschaft sei unsere Kultur Ausweis und Erbe. Kultur und Politik seinen Standbeine für das Fortbestehen der Sudetendeutschen außerhalb der Heimat und in der Verstreutheit lebend. Nehmen wir das Streben nach guter Nachbarschaft und Versöhnung ernst, so wird die Kultur eine der wesentlichen Schienen für die Verständigung mit unseren Nachbarn sein. Für unseren Probleme habe die Kulturarbeit weit mehr als eine nur dienende Funktion. Das Gebot zur Erhaltung und Weiterentwicklung unserer Kultur sei nunmehr bald in jüngere Hände zu legen. Unsere junge Generation müsse für diese Aufgabe vorbereitet und begeistert werden.

Referenten und Programm

Vorgestellt wurden unsere Referenten (siehe Programm) mit einem herzlichen Dank für die freiwillig übernommenen Themen. Danach schloß der Tagungsleiter eine allgemein übersichtliche Darstellung des Programms an, gar kurze Hinweise zur Zeiteinteilung und wies auf die geplanten Inhalte der Referate hin. Eine besondere Vorstellung hatte der Kulturreferent für unseren Ehrengast aus Tschechien reserviert. Auf unsere Einladung war Frau Dr. Pavla Tišerová, Lehrerin am deutsch-tschechischen Gymnasium in Pirna angereist und referierte übe Einstellungen der Tschechen zur europäischen Osterweiterung; man schwanke dort zwischen Skepsis und Hoffnung. Ihr Referat, sorgfältig ausgewogen zwischen Bejahung und Kritik (s.u.) vermittelte uns ein sehr treffendes, teilweise neues Bild zu den Einstellungen unserer Nachbarn zu diesem Problem.

Der Rückblick

Für seinen Bericht hatte sich der Referent die neuesten Informationen aus der Kulturarbeit gewählt, die eine Woche zuvor im Kulturausschuß unserer Bundesversammlung diskutiert worden waren und zwar:
· Neue und fortschrittliche Organisation der Kulturarbeit
· Unsere Schwierigkeiten mit der bisherigen Finanzierung und neue Wege zu ihrer Besserstellung
· Die Neuorganisation unserer Finanzierung über den Adalbert Stifter-Verein in Vor- und Nachteil
· Unsere grenzüberschreitenden Kulturaktivitäten
· Die Frage nach neuen Schwerpunktbildungen für die Arbeit unserer Kulturgruppen

Aus den Inhalten unseres Fragebogens (gesammelte Kulturtätigkeiten unserer Kreiskulturreferenten) empfahl er unseren Kulturgruppen eine zu vermehrende Besprechung von kulturellen und politischen Themen, damit die gesellschaftlichen Veranstaltungen nicht zu stark kopflastig würden und die sudetendeutsche Problematik nicht in Untergrund und Vergessenheit gerate.
Die Grenze des ersten Teils zog ein gemeinsames Lied, ausgesucht von unserem Chormeister Lm. Gustl Gromes als Erinnerung an unser Egerland (Aaf d`Wulda, aaf d`Wulda). Unser heimatliches Lied gehöre nicht nur in die weitergeführte Tradition, wir sollen dieses als bewahrenden Schatz in unsere Kulturarbeit stärker einflechten.

Das Programm unserer Referenten:

Eingeleitet wurde es von unserem weit angereisten Gaste, Frau Dr. Tišerová, die uns mit Hilfe eines Projektionsapparates Bilder und Statistiken über Fragebogenergebnisse aus ihrer grenzüberschreitenden Tätigkeit (Bärnwald und Weiperz = ((Bärenstein und Weipert)) schilderte. Dieser folgte eine kritische Darstellung der Schwierigkeiten zur Annäherung der Völker und zur Herstellung einer zunächst guten Nachbarschaft. Vor allem beleuchtete die Referentin den politischen Hintergrund und die leider von dort noch immer aufgebauten Hürden gegen zu viel politischer und versöhnender Gemeinsamkeit.
Das Referat wurde von Frau Dr. Tišerová frei und ohne Manuskript vorgetragen, daher gibt es leider keine Niederschrift von ihrem Referat.

Die Diskussion

Die Unterschiede zwischen nationaler und kommunaler Politik schienen uns drüben weiter gespannt und von unterschiedlicher Rangordnung im Vergleich zu unserem Staatswesen. Besonders angesprochen von uns war die Verteilung der europäischen Finanzen und die ungleiche Spendenverteilung derselben über den Zukunftsfonds. Hier seien tschechische Gruppen von Jugendlichen, die unsere Veranstaltungen besuchten, deutlich bevorteilt, Deutschland als der größte Nettozahler nach Europa habe ungleich verteilte Lasten zu tragen.

Der Einfluß der Politik auf das private und auf das gesellschaftliche leben habe sich seit der kommunistischen Herrschaft offenbar wenig verändert. Unverständlich sei auch deren lenkende Aufsicht über Lehrpläne und Schulpolitik. Man frage sich von unserer Seite, wie eine Entkrampfung des Geschichtsbildes und die Einführung demokratischer Strukturen überhaupt laufen könne, wenn sich das staatliche Kuratel nicht auflöse. Liberalisierung sei mit europäischem Zusammenschluß drüben nachzufragen, Vertrauen und Gegenseitigkeit seien erst auf dieser Grundlage zu erreichen. Der Zukunftsfonds habe deutsche und tschechische Jugendgruppen gleichberechtigt aus einem Topfe zu finanzieren.

Die deutsche Seite bedauert, daß das gegenseitige Mißtrauen und die Divergenz in unseren Staatswesen noch immer viel zu groß sei und daß sich diese Situation trotz aller Versöhnungsprogramme unserer Parteien noch nicht geändert hätte.

Noch immer seinen Sprachbarrieren die wesentlichen Verständigungshindernisse, die sich mit zunehmender Verminderung der älteren Generation eher erhöhen wird. Wer lerne in unserer Bekenntnisgeneration schon tschechisch? Unsere jugendlichen Gesprächspartner drüben wählten fast durchwegs Englisch als erste Fremdsprache, Deutsch rangiere auf hinteren Plätzen.

Dafür gäbe es heute, so die Referentin, nur plausible Erklärungen. Nun sind die Deutschen die bevölkerungsmäßig stärksten Nachbarn mit den längsten gemeinsamen Grenzen! Wie wollen wir hier Lösungen schaffen?

Die Frage nach der Wahrheit sei auf beiden Seiten nicht nur zu stellen, sondern vor allem sich zu ihr zu bekennen. Gemeinsame Quellenforschung außerhalb der Politik könne zusammenführen, die tschechische Geschichte, die noch immer unter der politischen Verkrampfung der Ideologien leide, könne nicht mit alter Weltanschauung weitergeschrieben werden.

Die Einrichtung des deutschtschechischen Gymnasiums in Pirna könne zur Lösung dieser Verkrampfung nur allmählich beitragen. Voraussetzung sei dafür eine größere Veranstaltung von zusammenführenden Institutionen des gemeinsamen Kennenlernens und Lernens. Und das ohne politische Auflagen und Lenkung. Nicht eingesehen von unseren Teilnehmern konnte das Verbot einer thematischen Behandlung der Beneš-Dekrete und anderer sudetendeutscher Probleme werden. Diese Praxis erinnere noch immer an den totalitären Staat. Dieses Unterbinden und mit Strafmaßnahmen belegte Vorbot sei voriges Jahrhundert. Der Weg zu einem gemeinsamen Europa sei aufgrund solcher "Gegenseitigkeiten" noch sehr weit.

Unser Landsmann Adolf Wolf, Pressereferent der SL-Landesgruppe Hessen, hatte sein Thema mehr auf seine Pressetätigkeit zugespitzt. Er gab uns eine Übersicht über gemeinsame Kontakte zu unseren europäischen Neuerwerbungen.

Die tragende Rolle der Frauen bei der Erhaltung der sudetendeutschen Identität

Die diesjährige Kulturtagung der Landesgruppe Hessen der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL), die in Wetzlar stattfand, hatte großen Zuspruch zu verzeichnen. Landeskulturreferent Dr. Herbert Schreiber freute sich über den vollen Saal. Die Veranstaltung wurde im Hinblick auf die aktuelle Diskussion um die offenen Vermögensfragen der Sudetendeutschen von dieser Problematik überlagert.

Mit der tragenden Rolle der sudetendeutschen Frauen in der landsmannschaftlichen Kulturarbeit setzte sich die Landesfrauenreferentin der Landesgruppe Hessen der SL, Rosemarie Kretschmer, auseinander. Sie stellte die rhetorische Frage "Was wäre die Sudetendeutsche Landsmannschaft ohne aktive Frauen?" In diesem Zusammenhang hob sie die tragende Rolle der sudetendeutschen Frauen bei Erhaltung der sudetendeutschen Kultur und Identität hervor. Die Kulturarbeit beginne in der Familie, als Frau und Mutter. Es komme darauf an, die sudetendeutsche Kultur zu erhalten und weiterzuentwickeln sowie politisch aktiv zu sein. Die Frauen hätten dabei eine besondere Rolle. Sie seien sensibler im Leben und in ihren Überlegungen und auch praktischer bei der Durchführung. Die Rolle als Brückenbauer zwischen den Generationen bezeichnete die Landeskulturreferentin als sehr wichtige Aufgabe. Es gelte, neue Formen zu schaffen, um die jüngere Generation zu erreichen.

Mit der Situation an der sächsisch-tschechischen Grenze befaßte sich Dr. Pavla Tišerová. Sie stellte ihren Vortrag, der mit Bildern untermalt war, unter das Motto "Hoffnung und Skepsis". Sehr plastisch schilderte sie die Lage im Grenzgebiet auf beiden Seiten. Die Referentin hatte im Auftrag der EU auf der sächsischen Seite in Bärenstein und auf der tschechischen Seite in Weipert/Vejprty eine wissenschaftliche Untersuchung vorgenommen. Dabei ging sie unkonventionell vor. Den zu befragenden Personen wurden Fotografien vorgelegt. Sie konnten sich dann dazu in biographischen Interviews äußern. Durch die Fotos kamen Erinnerungen an die Oberfläche. Pavla Tišerová sprach von erlebter Geschichte.

Die Befragung begann mit dem Jahr 1914. Weitere besonders markante Punkte in der deutsch-tschechischen Geschichte waren die Jahre 1938, 1945, 1948, 1968 und 1989.

Zum Zusammenleben führte sie aus, während der erlebten Geschichte habe die Grenze die Menschen mehrmals getrennt, die Grenze sei bis zur Wende scharf bewacht gewesen. Auch nach der Grenzöffnung im Jahre 1990 konnten keine wesentlichen Fortschritte im Zusammenfinden der Menschen festgestellt werden. Als plastisches Beispiel führte Pavla Tišerová das Sächsische Haus in Bärenstein und die Kläranlage in Weipert/Vejprty an. Die Finanzierung beider Objekte erfolgte mit Mitteln der Europäischen Union.

Das Sächsische Haus in Bärenstein sollte eine Begegnungsstätte zwischen Deutschen und Tschechen sein. Tschechen würden jedoch dieses Haus nicht aufsuchen, sondern nur Angehörige der deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik. Als einen besonderen Zankapfel bezeichnete die Referentin die auf der tschechischen Seite befindliche Kläranlage für beide Orte.

Als Fazit stellte Pavla Tišerová fest, Hoffnung und Skepsis hielten sich die Waage.

Niemand sehe sich jedoch als Europäer an. Bei der jungen Generation bestehe nach einer Untersuchung des Jugendaustauschzentrums in Regensburg die Befürchtung, die kulturelle Identität zu verlieren.

Dem ständen positive Aspekte gegenüber. So hoffe man, nach der Erweiterung der EU eine Verbesserung der ökonomischen Situation und die Hoffnung auf neue Arbeitsplätze.

Zu einem aktuellen Thema "Heimatrecht involviert Eigentumsrecht" referierte der stellvertretende Landeskulturreferent der SL Herbert Seidel. Wie er ausführte, verstößt die Vertreibung und entschädigungslose Enteignung der Sudetendeutschen eklatant gegen das Völkerrecht. Das Vertreibungsunrecht müsse geheilt werden.

Weiter forderte Helmut Seidel, jedem Sudetendeutschen die Rückkehr zu gewährleisten. Zum Recht auf Rückkehr zähle auch das Eigentumsrecht.

Vermögensobjekte von Sudetendeutschen, die sich im staatlichen oder kommunalen Besitz befänden, könnten ohne weitere zurückgegeben werden.

Seidel rief dazu auf, die Eigentumsfrage nicht aufzuweichen. Es gehe jedoch nicht nur um materielle Bereicherung, dem Recht müsse Geltung verschafft werden.

Über seine Erfahrungen bei Seminaren des Deutsch-Europäischen Bildungswerks berichtete der Pressereferent der SL Landesgruppe Hessen, Adolf Wolf.

Bis zum Jahr 2000 seien die Beneš-Dekrete bei den Seminaren kein großes Thema gewesen. Später habe sich das jedoch geändert. Es gab Diskussionen über diese Dekrete. Dabei hätte man Rechtsunsicherheit und Ängste in Bezug auf den Erwerb von Vermögenswerten von vertriebenen Sudetendeutschen feststellen können.
Wolf erhob die Forderung, auf beiden Seiten Rechtssicherheit zu schaffen.
Als Lösungsmöglichkeit verwies er auf die ungarische Regelung.

Diskussion:

Erstaunt und selbstverständlich freudig begrüßt, äußerten sich unsere Teilnehmer zu den breiten Aktivitäten deutsch-europäischer Kulturarbeit und Medienaufklärung in vielen europäischen Ländern. In jedem Lande der nunmehr jetzigen (oder späteren) Zugehörigkeit wurden die jeweiligen Probleme angesprochen - und das selbstverständlich bezogen auf deren Gegenwart und Zukunft. Lobend äußerten sich unsere Teilnehmer zu seinem inhaltlichen Angebot und zur organisatorischen Leistung der Veranstalter.

Den vorläufig letzten Film über das sudetendeutsche Problem und seine jugendlichen Veranstalter in Tschechien begrüßte unser Forum als nützliche Initiative, die Überreste eines zerstörten deutschen Grenzdorfes waren indessen nur magere Spur. Über lange Passagen wurde die bis heute dauernde Zerklüftung des deutsch-tschechischen Verhältnisses (trotz "Erklärung, Deklaration") sichtbar. Wie weit sich über das Medium Film Verständigungsmöglichkeiten aufbauen ließen, sei nicht klar beurteilbar. Desgleichen offenbare er kaum einen festen Willen der jungen Generation von drüben, sich von alten Vorurteilen zu lösen; man wünsche sich mehr Bekenntnis und mehr Aufklärung in dieser Richtung. Argumente wie jene zur freundlichen Begrüßung der "Truppen Hitlers" durch die Sudetendeutschen bei ihrem Einmarsch 1938 in das Sudetenland, werde die Zeit bald überspielen, das Verständnis für die damalige Zeitsituation (vgl. Urteil Runciman) werde von der tschechischen Geschichte der Gegenwart nicht mitkalkuliert.

Zur Problematik des rückerstattbaren Eigentums gab es verschiedene Meinungen. Hier trat die Frage ob Entschädigung oder Nichtentschädigung in eine besondere Diskussion. Das ungarische Beispiel über die Vergabe von Eigentumszertifikaten (Wert etwa 1.200 € für ein Haus mit Grundstück) an die Börse (mit schnellem Wertschwund) wurde als Entschädigungsmöglichkeit von uns abgelehnt. Solche Unterbewertung stünde in neuer europäischer Gegenwart fast an der untersten grenze des Angebotenen Wertes. Hier wurde mit europäischen Maßstäben nicht gemessen.

Die Diskussion leitete über zum Referat von Frau Rosemarie Kretschmer:

Die tragende Rolle der sudetendeutschen Frauen in der landsmannschaftlichen Kulturarbeit.

Herr Dr. Schreiber hat mich gebeten zu dem Thema " Die tragende Rolle der Sudetendeutschen Frauen in der landsmannschaftlichen Kulturarbeit" zu sprechen.

Lassen Sie mich gleich zu Beginn die Frage stellen "Was wäre die sudetendeutsche Landsmannschaft ohne aktive Frauen?"

Wo beginnt unsere Kulturarbeit ?

Ich glaube sagen zu dürfen: mit der Frau, mit der Mutter, in der Familie, im familiären Kreis, ehe sie sich in den weiteren Umkreis ausdehnt.

Der Arbeitskreis der sudetendeutschen Frauen hat sich auf Bundesebene folgendes Motto zur Aufgabe gemacht: "Kultur bewahren - politisch aktiv sein - soziale Verantwortung tragen."

Lassen Sie mich etwas mit der Vergangenheit beginnen.

Als wir anfingen, war die gesamte Kulturarbeit der Sudetendeutschen Landsmannschaft stark geprägt von unseren Erinnerungen und vom Bemühen, uns durch die Darstellung unserer Kultur in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Verantwortungsvoll hat die Gründungsgeneration der Sudetendeutschen Landsmannschaft sich bemüht, die Kultur unserer Heimat und unserer Volksgruppe zu sammeln, zu sichten und zu sichern, soweit das möglich war.

In Westdeutschland wurden wir anfangs dabei von Bund und Ländern unterstützt.
Das ist nun anders.

Bund und viele Länder unterstützen nun vermehrt die Kultur in den Heimatgebieten der Vertriebenen und kürzen oder streichen gar ganz die Förderungen für Vertriebene in Deutschland.

Daher ist unser aller Auftrag:
Die Kultur der Sudetendeutschen zu erhalten, zu zeigen und weiter zu entwickeln.

Dieser Auftrag erfordert keine unabdingbare Frauenarbeit. Die meisten Frauen haben lange genug im Beruf gemeinsam mit Männern gearbeitet und wissen, daß erfolgreiches Arbeiten nur gemeinsam zum Ziel führt. Trotzdem obliegen uns Frauen in diesem Auftrag besondere Zuständigkeiten.
Frauen sind vielleicht etwas praktischer und etwas sensibler in Fragen des Lebens und des Überlebens, daher müssen wir Frauen Brücke sein zu allen in unserem Volk, die sich für uns und auch für die heutige Tschechische Republik und für das tschechische Volk interessieren; darum gehören wir einen deutsch-tschechischen Frauenrat an.

Aber auch nicht zu vergessen sind unsere heimatverbliebenen Frauen und Familien; auch in der Heimat darf unsere sudetendeutsche Kultur nicht vertschechisiert werden!

Ich denke, wir müssen auch Brücken zwischen den Generationen sein.

Wir wollen unsere Erfahrungen und unser Wissen und all unsere Erinnerungen an die nachfolgenden Generationen weitergeben.

Wir müssen immer wieder versuchen, unsere Kinder und inzwischen besonders unsere Enkel für unsere Kultur zu gewinnen, zu sensibilisieren, zu i n f o r m i e r e n.

Ich halte es für unaufschiebbar, Brücke zu neuen Formen zu schaffen.
An den Solidargemeinschaften der Vertriebenen von 1945 sind Jüngere kaum beteiligt. Es ist unsere Aufgabe, Wege und Mittel zu schaffen, um zeitgemäß und interessant zu bleiben.

Obwohl die Kulturarbeit eine wichtige Aufgabe für uns Frauen ist, dürfen wir unsere weiteren Aufgaben nicht außeracht lassen, und zwar: " politisch aktiv sein" und "soziale Verantwortung tragen."

Das ist aber heute nicht unser Thema.
Somit möchte ich schließen und danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Diskussion

Das Referat unseres Geburtstagskindes wurde mit Applaus begrüßt und bedurfte daher keiner längeren Diskussion. Allein schon der Anteil der sudetendeutschen Frauen an unserer Kulturpolitik sei selbstverständlich, so unser aller Meinung, der Einsatz unserer Frauen bedarf jedoch der stärkeren Würdigung. Mütterliche Verantwortung ist es, die das Kind prägt und die es in den ersten Jahren an die Wurzel unserer Kultur führt. Das bestätigten der Referentin alle unsere Mitglieder. Also Respekt und Anerkennung unseren Frauen für die Verantwortung, die Grundlagen für die Spur zu unserer Kultur zu legen. An den sudetendeutschen Tagen demonstrierten unsere Frauen ihr Bekenntnis schon Jahre zu unserer Landsmannschaft nicht weniger als die Männer, deren Standhaftigkeit und Einsatz bedarf keines weiteren Beweises. Ihre Programme für sudetendeutsche Lebensformen in unseren Familien sind Schwerpunkte in der Existenz unserer Landsmannschaft.

Ohne unsere Frauen ist die Gestaltung unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens nicht zu denken. Hier haben wir heute den Schwerpunkt unseres Zusammenhalts auszumachen, hier wächst Heimatpflege am stärksten. Wir haben weit mehr Kreiskulturreferentinnen in Kulturreferenten in unseren Gruppen.

Etwas abseits der Diskussion wurde Kritik laut an der Gestaltung des "Sudetendeutschen Tages 2004".
Unsere Zuhörerschaft monierte die Aufmachung unserer Plakate, in welchen unsere Wappen weder den genügenden Vorrang noch die repräsentative Ausstattung erhielten. Das war im Vergleich zu den früheren Jahren anders!

Zum anderen bemängelte man die Zahl der Auftritte gemeldeter deutscher Tanz- und Singgruppen. Während deutsche Kulturgruppen vergeblich auf ihre Auftritte warteten, hatten mindestens 11 tschechische Tanzgruppen die Möglichkeit, sich auf der Bühne darzustellen. Solches fand man auch in den Kreisen unserer verständnisbereitesten Landsleute einfach unmöglich!

Frau Kretschmer bedankte sich für viel Beifall zum Frauenreferat. Sie ist unsere neue Landesfrauenreferentin und äußerte viel Anerkennung zur Aufnahme eines Frauenreferats als Grundthema in unseren Plan und bedankte sich für den Beifall des Publikums. Möge die "Stimme der Frau" öfters und regelmäßig in unsere Veranstaltung aufgenommen werden - so ihr Wunsch.

Zu unserem letzten Referat bat der Veranstaltungsleiter Lm. Helmut Seidel unseren stv. Vorsitzenden auf dem Kultursektor und Organisator und Vertreter der Geschäftsstelle an das Rednerpult mit dem Thema:

Heimatrecht involviert Eigentumsrecht

Bereits bei der SL-Landeskulturtagung 2003 hatte der Referent "Lösungsvorschläge zur Klärung der sudetendeutsch-tschechischen Eigentumsfrage" unterbreitet. Da diese Problematik in den letzten Wochen sehr stark in die öffentliche und verbandliche Diskussion geraten ist und somit stark an Aktualität gewonnen hat, sollte erneut dazu Stellung bezogen werden. Auch bei der Tagung der Jungen-Mittleren Generation (JMG), die drei Wochen zuvor an gleicher Stelle stattfand, war dies unter dem Thema "EU-Osterweiterung - Heimat- und Eigentumsrecht auf dem Prüfstand" heftig erörtert worden.

Anlaß für die öffentliche Diskussion war die Äußerung von Bundeskanzler Gerhard Schröder bei seinem Besuch in Warschau. Dabei sagte er: "Es darf keinen Raum mehr geben für Restitutionsansprüche aus Deutschland." Außerdem wandte er sich auch gegen die Errichtung eines ‚Zentrums gegen Vertreibungen' in Berlin. Für die Vertriebenen aber besonders irritierend und befremdend war die darauf folgende Äußerung von BdV-Präsidentin Erika Steinbach, daß für sie bezüglich der Eigentumsfrage auch eine ‚Null-Lösung' vorstellbar wäre. Diese Äußerung stieß sowohl bei dem Referenten wie auch den Teilnehmern auf heftige Kritik und wurde als nicht akzeptabel zurückgewiesen. Seidel verwies dabei auch auf die Pressemitteilung der BdV-Präsidentin vom 6.8.2004, wodurch die Irritationen nicht beseitigt, sondern eher verstärkt werden. Diese Tendenz nannte er einen Ausverkauf unserer jahrzehntelangen Satzungsziele und Grundprinzipien. Erschreckend sei, daß das Heimat- und Eigentumsrecht schon in mehreren Satzungen auf Bundes-, Landes- und Kreisebene in den Hintergrund gedrängt worden sei oder sogar keine Erwähnung mehr finde.

Auch wenn es hier um ein Individualrecht gehe, so Seidel, dürfe man wohl doch von einer Mitgliedschaft im BdV eine Unterstützung seiner berechtigten Forderungen durch den Verband erwarten. Die sicherlich zutreffende Erwartung, daß nur wenige ihr Heimat- und Eigentumsrecht in Anspruch nehmen werden, kann doch kein Grund für eine Nichtgewährung dieses Rechts sein, sondern müsse vielmehr als Erleichterung für die Zustimmung dienen. Das Einverständnis mit einer Null-Lösung mache auch jede Forderung an die tschechische Republik nach Aufhebung der Beneš-Dekrete sinnlos.

Als ermutigend und klarstellend wurde die jüngste Entschließung des hessischen BdV-Landesvorstandes empfunden, worauf auch in der anschließenden Diskussion verwiesen wurde. Vor einer weiteren Beurteilung wolle man die Antwort der Präsidentin Erika Steinbach abwarten.

Diskussion

Die politischen und die rechtlichen Fragen zu diesem noch immer offenen Problem lösten bei unseren Zuhörern rege Meinungsbildungen aus. Wir hätten uns nicht nur um die Anerkennung unseres eigenen Erbes zu bemühen, die Forderung danach hat menschen- und völkerrechtliche Gültigkeit. So weit war man sich eins. Wer verzichte, unterbreche den Strom, der aus unserer langen Ahnenkette uns zufloß und der allein uns, den Erben, zuteil werde müsse. hier stehe das Menschrecht unleugbar auf unserer Seite. Auch der Hinweis auf den Lastenausgleich als Ersatz dieses Erbes sei unrichtig. Wir erhielten dieses Geld aufgrund alliierter Zuweisung, welches uns als Anschubleisten für den Aufbau einer neuen Existenz zugeteilt wurde. Vergleiche man die Summen und Werte, dann waren diese Gelder ein lächerlicher Teil im Vergleich zu unserem Werteverlust. Solches bestätigten die Teilnehmer unserem Referenten. Rückerstattung auf welchem Wege auch immer bedeutet für uns auch nicht materielle Bereicherung; - so unsere allgemeine Auffassung.

Einige Meinungen verwiesen jedoch auf die politisch so unterschiedlich geregelte Bewertung in dieser offenen Frage, auf die inzwischen geschaffenen neuen Rechtsverhältnisse. Nicht der Privatmensch, sondern der tschechische Staat wurde Eigentümer dieses geraubten Vermögens, welches er später an die "Neusiedler reprivatisierte". Unser Einwand: Beschlagnahme des öffentlichen Vermögens nach einem verlorenen Krieg sei wohl bis heute geduldete Rechtspraxis, eine Enteignung des Privatvermögens sei gegen das Völker- und das Menschenrecht.

Und wie verhalte es sich ferner mit der Reprivatisierung, über welche der tschechische Staat sein Raubgut an die neuen Siedler übereigne? In solchen immer spezieller werdenden Fragestellungen zog sich dann die Diskussion am Rednerpult und am Vorstandstisch zusammen; hier saßen die Spezialisten. Zwischen der Auslegung des Referenten und der Argumente aus der Zuhörerschaft konnte die Diskussion aus Zeitgründen nicht weiter klären.

Die Muttersprache als Kulturgut

Unser Programm wurde kritisch aus unserer Zuhörerschaft unterbrochen. Warum, so die Anfrage, haben wir unsere Mundarten nicht in aller Breite ihrer Eigenheiten in unseren Plan aufgenommen? Die Antwort zunächst: Weil sich dazu keine Referenten gemeldet haben, weil das sudetendeutsche Wörterbuch noch immer in Bearbeitung ist. Freilich besteht bei uns die Verpflichtung, dieses Thema aufzuarbeiten, weil wir dieses Kulturgut möglichst bewahren und tradieren müssen. Unsere vielen Mundarten seien der Ausdruck einer blühenden Volkskultur, seien der Königsweg zu unseren Vorfahren. Leider widmeten wir uns diesem Thema zu wenig. Dahinter stehe aber auch die schmerzende Frage, wie wir unsere Dialekte in der Zerstreuung überliefern und weiterentwickeln sollen. hier liege eine besondere Hoffnung bei unseren Müttern und in unseren Familien.

Landsmann Seidel half uns hier mit einem besonderen Beispiel, einem Gedicht aus seiner Heimat (Kreis Gablonz) in der Muttersprache. Sein Inhalt: Unsere Muttersprache müsse aus ihrer Unterbewertung befreit werden, ihr Gebrauch stünde auch den Gebildeten wohl an.

Schlußbetrachtung

Der Versammlungsleiter gab zunächst Argumente zu einer besseren Bewertung unserer Muttersprache mit einem Zitat von Felix Dahm ("Des Volkes Seele lebt in seiner Sprache"), welches am Rathaus zu Eger angebracht war. Er nahm Stellung zum Problem der heute geteilten Wahrheiten und wies auf die noch nicht voll ausdiskutierten Fragestellungen hin (u.a. Eigentumsfrage).

Über einen anderen Einwand kam das Thema "Satzung der sudetendeutschen Landsmannschaft" in eine kurze Diskussion. Unseren Zuhörern gefiel die neue, die umformulierte Satzung nicht. Sie enthalte Passagen nicht mehr, die im ursprünglichen Text noch verbindlich waren und heute wieder Geltung beanspruchten.

Zusammenfassend wies er noch einmal auf die wesentlichen Inhalte unserer Vorträge hin und empfahl sie den Kreiskulturreferenten als belebendes Element in einer modernen Programmgestaltung als Schwerpunkte. "Seien Sie Anreger, Multiplikator und Gestalter in einer fruchttragenden Kulturarbeit" sein Wunsch an die Kulturreferenten.

Bei allen unseren Gästen möchte sich unser Vorstand bedanken. Wir freuten uns über den zahlreichen Besuch, wir erhielten Anregungen aus einer Diskussion mit Anspruch und Niveau, aus welcher wir Themen für unsere Planung zur Kulturtagung 2005 nehmen wollen.

Wir tauschten unsere Visitenkarten: Sie empfahlen sich über Ihre Mitwirkung, wir hoffen auf eine günstige Aufnahme unseres Angebots im Vortrag.

Ihr Urteil über unsere Referate entnahmen wir Ihrem Beifall, die Einladung an Frau Tišerová bot uns die Möglichkeit zu einem Einblick in die Stimmungen drüben für den erwarteten europäischen Zusammenschluß. Dem Vorstand, unserem Gast und allen Mitwirkenden an Programm und Organisation sei herzlicher Dank gesagt.

Welche Möglichkeit haben wir heute, neben all den Klagen und ungelösten Problemen eine Position aufzubauen, die uns für die Zukunft hoffen läßt? Nach unseren enttäuschenden Erfahrungen mit der politischen und juristischen Behandlung der Beneš-Dekrete durch Brüssel überlegt man sich bei uns, auf Paten- und Partnerschaften zu setzen. Ob uns dieser Weg der Lösung unserer Probleme näher bringt?

Nach der Meinung des Vorsitzenden müßte ein neuer Versuch über die internationale Gerichtsbarkeit führen, in welcher sich stabilere Rechts- und moralische Normen einpegeln müssen.

Ein "Europa der Werte" ist unser Ziel. Wie aber soll es sich bilden ohne oder abseits des "moralischen Gesetzes in mir" (Kant) und ohne eine neue Wertgrundlage in einer neuen, international gewordenen Gesellschaft?

Über unsere Geschichte haben wir bitter erfahren müssen, wohin der Weg einer Gesellschaft führt, die ihre moralische Grundlage verliert und wie schnell sie in "wertfreies Taumeln" gerät. Also vertrauen wir auf stabile Rechtsnormen und auf Werte aus einer 2000jährigen christlich-humanistischen Tradition.

Bleiben Sie gesund, haben Sie Erfolg in Ihrer Arbeit für Kultur und Heimat, unterstützen Sie unsere Gemeinschaft und seien Sie herzlich eingeladen zu unserer Landeskulturtagung 2005.

Dies wünscht Ihnen das Landeskulturreferat

Die verbindenden Texte zwischen den Referatsbeitragen stammen vom Landeskulturreferenten Dr. Herbert Schreiber