60 Jahre danach - eine Überlebende des Massakers auf der Brücke von Aussig berichtet im Hessischen Fernsehen

Am 31. Juli 1945 kam es auf der Elbebrücke in Aussig an der Elbe/Usti nad Labem zu einem furchtbaren Massaker an der deutschen Zivilbevölkerung. Nach einer Explosion eines Munitionslagers im Aussiger Vorort Schönpriesen richtete der tschechische Mob, der nach Angaben von Historikern mit einem Zug angereist war, auf der Elbebrücke ein Blutbad unter Deutschen an. Forschungen der Universität Aussig an der Elbe/Usti nach Labem ergaben, dass sich keine tschechischen Einwohner von Aussig an dem Massaker beteiligten. Damals waren die Deutschen auf der Elbebrücke zusammen getrieben und in die Elbe geworfen worden.

In der Sendereihe "Zeitreise" des 3.Fernsehprogramms des Hessischen Rundfunks lässt der Autor des Films " Vertrieben nach Hessen - die Suche nach einer neuen Heimat", Harald Henn, eine Überlebende des Massakers auf der Elbebrücke von Aussig zu Wort kommen. 60 Jahre nach dem Blutbad stehen zwei Frauen auf der Brücke über die Elbe. Anni Bostelmann ist mit ihrer Tochter und dem Fernsehjournalisten Harald Henn an den Ort des Schreckens zurückgekehrt. Frau Bostelmann wurde mit ihrer Tochter im Kinderwagen in die Elbe geworfen. Beide hatten einen Schutzengel. Sie wurden gerettet. Was geht heute noch in diesen Frauen vor? Frau Bostelmann schildert in diesem Film ihr grausames Erlebnis sowie ihre Empfindungen danach.

Weiter zeigt der Film den Lebensweg des früheren Ascher Fabrikanten Gerold Fleissner, der nach der Vertreibung in Egelsbach eine Maschinenfabrik mit weltweiten Geschäftsverbindungen aufbaute. Harald Henn reiste mit den Eheleuten Fleissner nach Asch/As.

Schließlich wird das Leben von Gisela und Brigitte Ofner dargestellt. Brigitte Ofner konnte durch ihre Malerei ihre traumatischen Erlebnisse durch die Vertreibung kompensieren.

Der Streifen unterstreicht auch Aspekte der schwierigen Integration und die Leistungen der Heimatvertriebenen in und für das Land Hessen.

Der Film wird am 6. Oktober 2005 um 22.15 Uhr im 3. Hessischen Fernsehrprogramm ausgestrahlt.

Adolf Wolf