Aus der Mappe des Landesobmanns

Liebe Landsleute,

ein Jahr ist im Sturmschritt vergangen. Und was haben wir nicht alles miterlebt! 70 Jahre organisierter Vertreibung ist landauf landab gedacht worden - von Limburg bis Fulda, von Kassel bis in den Odenwald - oder wird noch gedacht. Eine deutlich geringere Rolle spielt hier in Hessen Kaiser Karl IV.

Neben all diesen überall hervorragenden Veranstaltungen, auf die ich gar nicht weiter im Detail eingehen möchte, gilt es für mich aber, auch die "heyß Eisen" anzupacken, die ich letztes Jahr ausgegeben habe: Kulturarbeit, Jugendarbeit, Heimatstuben, Zeitzeugen!

Was ist da passiert?

In der Tat läuft die Kulturarbeit recht rund. Auch das Konzept der Landeskulturtagung hat hier, denke ich, dazu beigetragen. Aber auch die einzelnen Kreisgruppen waren da in der Regel rührig, ich denke da beispielsweise an die aktuelle Ausstellung von Porzellan aus dem Egerland im Bergwinkelmuseum in Schlüchtern.

Die Jugendarbeit respektive die Förderung des Nachwuchses stecken allerdings noch sehr in den im wahrsten Sinne des Wortes Kinderschuhen. Anbei finden Sie einen Prospekt, der für eine Reise ins Egerland/Erzgebirge wirbt. Angesprochen ist da deutlich jüngeres Publikum. Dieses Angebot geht von der Landesgruppe aus. Jan-Anton Kleinhens und meine Wenigkeit werden mit Manfred Hüber als Zeitzeugen die Region um Neudek bereisen. Bitte machen Sie trotz des verhältnismäßig kurzen Vorlaufs kräftig Werbung - nicht zuletzt hinsichtlich des unschlagbaren Preises. Spaß und Kultur in gelungener Mischung, dazu Bewegung - dieses Konzept scheint uns vielversprechend zu sein. Bitte begeistert eure Nachkommenschaft dafür.

Was die Heimatstuben angeht, so habe ich noch keinen wirklichen Überblick gewinnen können. Allerdings geht es demnächst in die Sommerferien und ich habe mir eine Urlaubsreise durch Hessen verordnet. Trotz der Sommerferien werde ich hoffentlich bei einigen Kreisgruppen aufschlagen können, damit ich mir ein Bild der Arbeit, Wünsche und Probleme vor Ort machen kann und dabei auch das herrliche Hessenland genießen.

Was die Zeitzeugenarbeit beispielsweise in den Schulen angeht, so darf ich noch einmal daran erinnern, dass die Kreisgruppen bitte selbst aktiv werden möchten. Hinzu kommt übrigens noch, dass in den zehnten Realschulklassen freie Abschlussarbeiten geschrieben werden. Dasselbe gilt als Möglichkeit einer besonderen Lernleistung auf entsprechend höherem Niveau für die Oberprima am Gymnasium. Was spricht dagegen, den eigenen Nachwuchs oder andere Interessierte ein Vertreibungsthema angehen zu lassen? Bitte macht davon Gebrauch und wartet nicht, denn die Anmeldung für eine besondere Lernleistung muss im September erfolgen!

Und jetzt auf die Bundesebene:

Wie befürchtet, beschäftigt uns die Satzungsänderung tatsächlich immer noch. Und die Befürchtung, dass wir uns noch länger damit befassen müssen, steht auch im Raum. Leider haben sich die Fronten derart verhärtet, dass es schwierig sein wird, die Parteien wieder zusammenzubringen. Aber das ist ein erklärtes Ziel! Beide Parteien müssen sich zusammenraufen und wieder außerhalb der Gerichte miteinander reden. Und keiner darf sein Gesicht verlieren!

Weiter gehende Kommentare möchte ich mir an dieser Stelle verkneifen, da sie möglicherweise falsch aufgefasst werden könnten. Und ich selbst möchte als jemand, der einen Kompromiss sucht, keineswegs noch Öl ins Feuer gießen. Aber zurzeit ist noch Vieles in der Schwebe, eine wenig befriedigende Situation. Dennoch denke ich, dass die Personalfragen, die in der Bundesversammlung im Februar beschlossen wurden, Bestand haben werden. Aus hessischer Sicht ist erfreulich, dass im Finanzausschuss als Vorsitzender Frank Dittrich und als sein stellv. Bernhard Goldhammer vertreten sind, da es auch demnächst um eine Beitragsanpassung gehen soll.

Und so hoffe ich auf eine weiterhin gute und fruchtbare Arbeit und Zusammenarbeit

Markus Harzer
Landesobmann
im Juli 2016