Zeitzeugen über Massengrab in Prag gesucht

Während des so genannten Prager Aufstandes, der am 5.Mai 1945 begann, kam es zu grausamen Massakern an Deutschen. In der vom damaligen Bundesministerium für Vertriebene und Flüchtlinge und Kriegssachgeschädigte herausgegebenen Dokumentation heißt es: "Grausame Rache wurde an den aufgegriffenen Angehörigen der Waffen-SS, des SD und anderer nationalsozialistischer Organisationen genommen. Sie wurden oft grausam gefoltert oder wie andere deutsche Uniformierte und Zivilpersonen gleich an Ort und Stelle niedergemacht."
"Auch erfolgten Massenexekutionen ohne Gerichtsverhandlung an Tschechen, die der Kollaboration mit Deutschen beschuldigt wurden".

Der Mob holte die deutschen Familien aus ihren Wohnungen und verschleppte sie in provisorische Internierungslager. Dort kamen viele ums Leben. Auch überfielen Tschechen deutsche Arbeitskolonnen, folterten die Menschen und ermordeten sie.

Besonders menschenverachtend waren die Zustände in den Internierungslagern am Stadtrand von Prag. Todesfälle waren an der Tagesordnung. Die Toten wurden in Massengräber verscharrt.

Die Anzahl der während des Prager Aufstandes getöteten Soldaten und Zivilisten wird auf etwa 100.000 Personen geschätzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche dieser Massengräber im Stadtgebiet überbaut. Auch sind die Toten an anderen Stellen verscharrt worden.

Nach einer tschechischen Quelle soll sich im Prager Stadtteil Dejvice ein Massengrab mit 900 Toten befinden. Wie bekannt wurde, ist geplant auf dem diesbezüglichen Gelände ein Einkaufszentrum zu errichten. Die Bauarbeiten stehen seit zwei Jahren still, nachdem Bauarbeiter nach zuverlässigen Informationen beim Ausheben der Fundamente Knochen von Menschen und Ausrüstungsgegenstände der Deutschen Wehrmacht fanden.

Es werden Zeitzeugen und Material zu diesem Massengrab gesucht.

Wer Angaben darüber machen kann, sollte sich an

Adolf Wolf
Neufeldstraße 24
65207 Wiesbaden
Tel./Fax: 06122/12711
Email: wolf.med@t-online.de

möglichst in schriftlicher Form, wenden.

Adolf Wolf
März 2008