Tag der Vertriebenen beim Hessentag in Heppenheim

Sudetendeutsche Landsmannschaft Hessen begrüßt europäischen Verfassungsvertrag

Es ist schon eine feste Tradition geworden, dass beim Hessentag, dem Fest aller Hessen, eine Sitzung des Gesamtvorstandes der Landesgruppe Hessen der Sudetendeutschen Landsmannschaft stattfindet.

Bei der Sitzung in der Hessentagsstadt Heppenheim begrüßte der Gesamtvorstand die Einigung der Staaten der Europäischen Union zu einem europäischen Verfassungsvertrag. Darin wurde der richtige Weg zu einer Rechtseinheit Europas gesehen.

Besonders positiv nahm der Gesamtvorstand auch auf, dass die Charta der Grundrechte verbindlich für alle europäischen Staaten gilt. In diesem Zusammenhang erging erneut die Forderung an die Tschechische Republik, die Benesch-Dekrete, soweit sie die Sudetendeutschen betreffen, mit Wirkung für die Vergangenheit aufzuheben. Diese Dekerete verstießen eklatant gegen die unantastbaren Menschenrechte.

Dazu erklärte der Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft Alfred Herold:
"Die erwähnten Benesch-Dekrete waren die Rechtsgrundlage für die rechtswidrige Enteignung und Vertreibung von über drei Millionen Sudetendeutschen."
"Besonders betroffen sind heute die noch in der Tschechischen Republik lebenden Sudetendeutschen. Sie werden durch die Benesch-Dekrete ganz erheblich diskriminiert und in ihren Rechten empfindlich verletzt. Während die übrigen Staatsbürger der Tschechischen Republik ihr enteignetes Vermögen zurückbekamen, ist die deutsche Minderheit davon ausgenommen."
"Diese Zurücksetzung ist ein grundlegender Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot. Diese, unsere Landsleute, dürfen nicht Bürger zweiter Klasse in Europa sein. Europa ist eine Rechts- und Wertegemeinschaft, die solche rechtsverletzenden Ausgrenzungen nicht zulässt."

Wie Herold erläuternd ausführte, war ein Teil der Sudetendeutschen von Vertreibungsmaßnahmen nicht betroffen. Es handelte sich dabei überwiegend um Fachkräfte, die von der Industrie gebraucht wurden. Sie seien nach Kriegsende völlig rechtlos gewesen und hätten Zwangsarbeit leisten müssen. Im Gegensatz zu Tschechen erhielten sie für die Zwangsarbeit keine Entschädigung.

Adolf Wolf