Entschließung

Die in Löhnberg versammelten Delegierten der Landesversammlung der Landesgruppe Hessen der Sudetendeutschen Landsmannschaft protestieren aufs Schärfste gegen die diffamierenden Äußerungen tschechischer Spitzenpolitiker gegenüber der sudetendeutschen Volksgruppe.

Die Delegierten fordern die tschechische Regierung auf, Gespräche mit Vertretern der sudetendeutschen Volksgruppe zu führen, um eine für beide Seiten tragbare Lösung der offenen Probleme zu finden.

Sie verweisen in diesem Zusammenhang auf das Wiesbadener Abkommen vom 4.August 1950, das zwischen dem tschechischen Nationalausschuss und der Arbeitsgemeinschaft sudetendeutscher Interessen geschlossen wurde. Darin treten beide Seiten für ein "einheitliches Europa" ein. Weiter heisst es: "Beide Teile lehnen die Anerkennung einer Kollektivschuld und des aus ihr fließenden Rachegedankens ab, sie verlangen die Wiedergutmachung der Schäden, die das tschechische Volk und das sudetendeutsche Volk erlitten haben und die Bestrafung der geistigen Urheber und der ausführenden Organe der begangenen Verbrechen".

Die Delegierten weisen auch auf die Erklärung des Bundesvorsitzenden der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt, im tschechischen Fernsehen hin. Der Bundesvorsitzende hatte das tschechische Volk um Vergebung für Schandtaten durch das nationalsozialistische System gebeten.

Die Delegierten erklären sich solidarisch mit den ungarischen Volkszugehörigen, die genau wie die Sudetendeutschen von den Rechtsfolgen der Benesch- Dekrete betroffen sind.