Weiteres Massaker an Deutschen in der Tschechoslowakei bekannt geworden

Cerny-Bande nagelte Sudetendeutschen an Scheunentor

Weitere Zeugen gesucht

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs verübten tschechische Revolutionsgarden, Partisanen und Sondereinheiten der tschechoslowakischen Armee sadistische Grausamkeiten an der deutschen Zivilbevölkerung. Sudetendeutsche wurden misshandelt, gefoltert und willkürlich erschossen.

Nach einer Dokumentation eines Zeitzeugen wütete in der Umgebungen von Teplitz/Teplice eine Sondereinheit der tschechoslowakischen Armee unter Führung von Leutnant Cerny. Der Name Cerny verbreitete damals Angst und Schrecken.

Ein besonders abscheulicher Mord ereignete sich in Schirma bei Teplitz. Dort wurde der Bauer Tropschuh von Angehörigen der Sondereinheit an das Scheunentor seines Gehöfts genagelt. Der Zeuge Eduard Sties berichtete wie folgt darüber: "Ca 50 m vor Schirma hörten wir furchtbare Schreie, wie nur ein Mensch schreien kann, der in Todesangst ist. Wie wir in das Dorf einfuhren, kamen die Schreie aus Tropschuhs Bauernhof. Ich sah wie ein Mensch an Händen und Füßen am Scheunentor angenagelt war. Wie ich von meinem Schulfreund erfuhr, wurde sein Vater von der Cerny-Bande an das Scheunentor genagelt. Ihm wurde Obstspritzmittel eingeflößt. Er starb unter furchtbaren Schmerzen".

Auch sind nach einem vorliegenden Bericht von der Sondereinheit "Cerny" am 16. Juni 1945 in der ehemaligen Munitionsfabrik Welboth Deutsche misshandelt und dann auf bestialische Art und Weise ermordet worden. Über die Zahl der Opfer gibt es unterschiedliche Angaben. Sie schwankt zwischen 34 und 99 Opfern. Die Toten wurden in der Nähe der Munitionsfabrik an der Brücke über die Biela verscharrt.

In der Dokumentation wird einer weiterer bestialischer Mord aufgeführt. Dort heisst es: "Ein grauenhaftes Bild bot sich eines morgens den Wachmannschaften beim Blick in den Gemeinschaftsraum des Werkes, in dem am Abend zuvor von Leutnant Cerny eine Art Bankett für geladene Gäste veranstaltet worden war. An jenem Abend führte Cerny diesen Leuten vor wie man mit den Deutschen dort verfahren wird.
Der Unglückliche, den man vor den Augen dieser "Herren" zu Tode prügelte, hieß Oskar Knapp und war der Sohn eines Gastwirts aus Pitling".

Nach der Dokumentation waren nur drei bis fünf Angehörige der Sondereinheit an diesen Gräueltaten beteiligt. Es stehen folgende Personen unter Verdacht, an diesen Morden beteiligt gewesen zu sein: Leutnant Cerny, die Angehörigen der Sondereinheit Maly, Tuma, Franta und Novotny aus Kladno sowie Elisabeth Richter aus Hertine. Die Staatsanwaltschaft Hof hat gegen diese Personen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdacht des Mordes eingeleitet.

Wie die Deutsche Presseagentur meldete, ist nach Auffassung eines tschechischen Diplomaten diese Tat nicht durch das umstrittene "Straffreiheitsgesetz" von 1946 nicht gedeckt.

Es werden weitere Zeugen gesucht. Wer Angaben zu diesem Gräueltaten und zum Aufenthalt der Verdächtigten machen kann, sollte sich in schriftlicher Form an Adolf Wolf, Friedrichstraße 35, 65185 Wiesbaden, Tel/Fax 06122/12711, E-mail wolf.med@t-online.de wenden.

Adolf Wolf